
Cosima Schierenbeck

Roland Darjes arbeitet mit den verschiedensten Medien und kreiert Skulpturen und Installationen. In Shanghai experimentiert er mit immer neuen Materialien, um deren Wirkung in der Kunst auszutesten. Sein Installationen reichen von LED Kunstwerken über Neonlicht Skulpturen, Fassadenprojektionen, bis hin zu Spiegel cutouts und Natur-Objekten. Photographie spielt für ihn als Inspiration eine wichtige Rolle und ist gelegentlich ein Element in seinen Installationen.
Einige seiner Spiegelfiguren stehen noch in der Worpsweder Landschaft.
„Es galt aus den Scherben Neues zu bauen“, so beschrieb Kurt Schwitters den
ästhetischen Ansatz seiner MERZ-Kunst, mit der er auf die desaströsen Auswirkungen des 1.
Weltkrieges reagierte. Kurt Schwitters ergänzt für diese Krisen-Ästhetik: „Merz bedeutet,
Beziehungen schaffen, am liebsten zwischen allen Dingen der Welt“. So betont der MERZKünstler
die NOTwendigkeit eines gleichsam recycelnden Arbeitens mit einfachsten, ja
„kaputten“ Materialien, die er dann in seinen Collagen zusammenfügt. Zudem will er dabei
die von ihm verWENDETEN Elemente in Zusammenhang bringen, also entgrenzen. Das
Prinzip von Grenzen und auch von Nationalstaatlichkeit hatte er ja leidvoll am eigenen
Körper als kriegsfördernd erleben müssen.
Die Parallelen zu dem künstlerischen Arbeiten von Bhima Griem liegen auf der Hand:
Auch er arbeitet mit einfachsten, oftmals gefundenen Materialien, auch er entgrenzt seine
Kunst, z. B. dadurch dass er die Grenzen von Genres nicht anerkennt und stattdessen
Malerei, Bildhauerei, Grafik und Musik miteinander kombiniert. Weitere Parallelen zu Kurt
Schwitters ergeben sich dadurch, dass er in seiner Kunst immer wieder Zusammenhänge
zwischen den so unterschiedlichen Materialien schafft.
Zeitsprung: Auch heute leben wir wieder in Krisenzeiten, man denke an den Ukraine-
Krieg, die Pandemie und vor allem an die Klimakatastrophe. Da verwundert es nicht, dass
Kurt Schwitters „Krisen-Ästhetik“ in upgedateter und ausgeweiteter Form gerade heute
wieder aktuell ist. Dieses wird deutlich gerade jetzt auf der documenta 15, denn die dort
vorgestellten Projekte bauen ebenfalls auf Momente wie Recycling, das Verwenden
einfachster Materialien und auf das Entgrenzen und Zusammenhängeschaffen, also dem
Moment, wie wir es heute nennen, des Networkings.
Upgedatet wir diese Krisen-Ästhetik durch Aspekte wie horizontales und kollektives
Arbeiten, Mobilität, zeitliche Vergänglichkeit und vor allem durch den Anspruch nicht nur zu
zeigen, sondern auch konkret (politisch) zu handeln.
Etwas abseits der Besucherströme will ich einen Einblick in den Facettenreichtum zeitgenössischen Kunstschaffens geben und freue mich auf neue und schon bewährte Gäste. Ich zeige Bilder und Skulpturen aus den Jahren 2017, die Zeugnis ablegen sollen über meine identitätsfindendes, künstlerisches Tun. Gerne unterhalte ich mich auch über weltanschauliche und wahrnehmungsspezifische Seinsdeutungen in Verbindung meiner Kunst. Meine bevorzugten Techniken sind das Arbeiten mit Terracotta, Acryl, Aquarell und der Fotografie.
Unser Konsumgesellschaft liefert dem Worpsweder Künstler einen großen Fundus an Materialien, aus denen er Kompositionen aus Restmüll gestaltet. Die Verarbeitung seiner Fundstücke ist ein langer und intensiver Prozess, bis die Komposition perfekt steht. Der Objektgestalter taucht dabei ein in Farben und Materialien und verwandelt Gegenstände in Bilder. Die geschaffenen Kunstwerke geben seiner Seele die „Stille“.
Die Tierplastik ist einer seiner Werk-Reihen. Durch die Umsetzung von Naturbeobachtung in die ihm eigene Formsprache gestaltet Fischer Tierplastiken in zeitloser Gültigkeit. Das Tiermotiv erscheint in seinen „Booten und Mauern“: Tierdarstellungen auf einer fantasievollen Reise, Mauern geben den Motiven einen eigenen Raum. In der Serie „Tiefe“ zeigt Fischer die geheimnisvolle (Unterwasser-) Welt der Fische in Verbindung mit der (Überwasser-) Welt der Boote. Materialien: Terrakotta, Eisen und Bronze.
Figürliche Plastik, Skulptur, die das Bild des Menschen thematisiert, ist mein Thema. Sie findet in Bronze und Stein ihre endgültige Gestalt.
Formale Strenge und Schönheit klarer Proportionen bestimmen meine Skulpturen. Sie sind Interpretationen der weiblichen Gestalt. Patina oder farbige Fassungen geben meinen Bronzen einen besonderen Reiz.