Galerie Altes Rathaus




Adresse
Zeitgenössische Worpsweder Kunst
Galerie Altes Rathaus
Bergstraße 1
27726 Worpswede
www.galerie-altes-rathaus-worpswede.de


Öffnungszeiten
Freitag: 11-18 Uhr
Samstag: 11-18 Uhr
Sonntag: 11-18 Uhr

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Galerie Altes Rathaus

zeigt vom 15. Juni bis 27. Juli 2025

David Didebulidze

Malerei, Objektkunst, Zeichnung und Videoperformance

Schon im Jahr 1903 schrieb Rainer Maria Rilke in einem Essay über Worpswede, das es Künstler gebe, die sich Grenzen setzen – und den Raum innerhalb dieser Grenzen ausfüllen. In der Ausstellung „Kehren“ schlägt der Künstler David Didebulidze genau den gegenteiligen Weg ein, er verteidigt das Recht des Künstlers, die Grenzen von Genres zu überschreiten. Mehrschichtigkeit ist die Grundlage der Ausstellung. Der Titel „Kehren“ ist so vielschichtig wie ihre Idee. Er ist ein Manifest und Experiment zugleich, aber auch Reflektion auf die Herausforderungen der Zeit und wirft Fragen auf.

Didebulidze zeigt Malerei, Objektkunst, Zeichnung und Videoperformance. Seine Werke ergänzen sich und bilden eine Art Gesamtbild.  Heterogenität und Mehrdeutigkeit seien, so der Künstler, die Kraft der Kunst und zugleich ein Spiegelbild der Widersprüche der Gesellschaft.

Die Vielfalt der verschiedenen Formen lässt Konflikte erahnen und erzeugt sie zugleich. Sie erinnern auch daran, dass nur durch anarchistische Harmonie kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung möglich ist. Obwohl die Ausstellung voller Reaktionen auf die Probleme unsere Zeit steckt, geben die Werke von Didebulidze keine klaren Antworten.

 

Manifest zur Ausstellung „Kehren“

Kehren ist der Bruch. Es ist die Umkehrung, die Auflösung, der Beginn von Neuem. Kehren ist kein sanfter Übergang, keine Einladung zur Gewohnheit. Es ist der radikale Schnitt, der die Welt neu denkt. Die gleichnamige Ausstellung ist keine wahllose Zusammenstellung von Stilen oder Werken, die friedvoll koexistieren. Sie ist ein Zusammenschluss von Widersprüchen und von Spannungen.

Kehren verweigert sich der glatten Oberfläche. Es lehnt die traditionelle Idee eines homogenen künstlerischen Ausdrucks ab. Hier finden keine sanften Übergänge statt, keine leicht verdaulichen Harmonien. Diese Ausstellung zeigt, dass Kunst nicht auf Einheitlichkeit beruht, sondern auf der Konfrontation – mit der Welt, mit der Gesellschaft, mit sich selbst.

Der Künstler ist nicht der Diener eines Systems, der Fabrikant von Waren oder der Erzähler einer immergleichen Geschichte. Der Künstler in „Kehren “ ist ein ständiger Beobachter, ein Störer der Normen. Er verzichtet auf Sicherheit und Komfort, er bricht aus, wechselt Perspektiven, reißt alte Gewissheiten nieder.

Diese Ausstellung stellt die Regeln des Kunstbetriebs infrage. Der Markt verlangt Stetigkeit, Wiedererkennbarkeit, ein Markenzeichen. Institutionen suchen nach Kohärenz, nach greifbarer Ordnung. Doch „Kehren “ fordert das Gegenteil: Es zeigt, dass die Kunst keine feste Form hat, dass sie sich ständig wandelt und den Mut verlangt, sich selbst infrage zu stellen.

In einer Zeit, in der gesellschaftliche und politische Systeme weltweit Risse zeigen, ist diese Ausstellung mehr als nur Kunst. Sie ist ein Echo auf die Zerrissenheit der Gegenwart, ein Kommentar zur Unsicherheit, zum Wandel, zu den Krisen und Möglichkeiten, die diese Welt prägen. Kunst ist keine Flucht, sondern ein Werkzeug, um diese Prozesse zu beleuchten und sie kritisch zu hinterfragen.

Kehren fordert nicht nur das Publikum, sondern auch den Kunstbetrieb heraus. Es fordert auf, starre Strukturen zu brechen, das Vertraute zu verwerfen, das Unbekannte zu wagen. Es ist ein Manifest für das Umdenken und das Umkehren, für das Neuerschaffen.

Kehren ist die Umwälzung. Die radikale Frage: Was ist Kunst? Was darf sie sein? Und was muss sie sein, um wirklich relevant zu bleiben? 

Kehren ist die Kunst des Wandels. Kehren ist die Kunst der Zukunft


Vita

David Didebulidze
Biografie

1984 Geboren in Tbilissi, Georgien
2001-2003 Studium an der staatlichen Kunstakademie  Tbilisi/ Georgien
2005-2008 Studium an der Hochschule für Künste Ottersberg/ Deutschland
seit 2012 lebt und arbeitet in Worpswede/ Deutschland 

Einzelausstellungen (Auswahl)
2018 „Nomen Nominandum“, „Ausnahmezustand“ Projekt Raum „Eichenhof“
2017 Die Große Kunstschau, „Im Sine von Hoetger“, Worpswede Deutschland
2015 Projektraum „Eichenhof“ Worpswede/ Deutschland
2014 Projektraum
2010 Galerie, Raum 13, Marienfeld/ Deutschland

Gruppenausstellungen (Auswahl)
2024 „Treffpunkt Worpswede“ Galerie „Alter Rathaus“ Worpswede/Deutschland
2023 „Ihr Götter, steht auf, die Huren Söhne kommen“ Atelier Nr. 1, Worpswede/Deutschland
2022 „Ohne Liebe geht es nicht“ Galerie „Altes Rathaus“, Worpswede/Deutschland
2021 „Wahlverwandtschaften“, KW/Randlage, Worpswede/Deutschland
2018 „Ausnahmezustand“, „Worpsweder Salon“, Worpswede/Deutschland
2017 Schevchenko National Museum, Kiew/ Ukraine
2017 Gallery Dukat, Kiew/ Ukraine
2016 Kunst und Film Biennale, Worpswede/ Deutschland
2016 Projektraum 14a, Worpswede/ Deutschland
2015 Die Große Kunstschau, „Worpsweder Köpfe“ Worpswede/Deutschland
2015 Galerie „Altes Rathaus“,‘ Worpswede/Deutschland
2014 Galerie „Altes Rathaus“, Worpswede/Deutschland
2014 Museum für moderne Kunst Kazimierz Dolny / Polen
2013 Galerie „Altes Rathaus“ Worpswede/ Deutschland
2012 Neuer Kunstverein Worpswede/ Deutschland
2010 „Neon Friday“ Elektrohaus, Hamburg/Deutschland
2009 „Zwerge kochen Fernseher und gehen“, Nachtspeicher 23, Hamburg/Deutschland
2008 Rathaus Verden/ Deutschland
2005 „Es gibt Reise Baby“, Projekt Raum „Am Silval Kreuzung“ Bremen/Deutschland