Wieder vor Ort
Nach einigen Jahren auf einer dänischen Insel zog es mich zurück nach Worpswede.
Nun in der Benny Huys Passage, mittendrin.
Offenes Atelier ganzjährig, wie zuvor 12 Jahre in der Bauernreihe.
Experimentell, vielfältig, Malerei, Objekte, Erzählkästen, Fotografie.
Spielerisch, kraftvoll, ästhetisch, inspirierend, humorvoll und manchmal infektiös.
Lassen Sie sich überraschen….
Workshops finden vor Ort wieder statt.
Ich freue mich über „alte“ und neue Besucher/rinnen.
Das Haus6 in Worpswede ist seit April 2021 zu einer Wirkungsstätte für junge Worpsweder
Kunstschaffende geworden. Sie haben das Haus punktuell renoviert, ihre Ateliers bezogen,
einen gemeinnützigen Verein (Folge 6 e. V.) zur Kunstförderung gegründet und bereits
zahlreiche Ausstellungen, Workshops, Tage der offenen Tür und andere Events veranstaltet.
Es versteht sich als Begegnungsstätte von ortsansässigen Künstler:innen und Künstler:innen,
welche Worpswede temporär besuchen.
„Es galt aus den Scherben Neues zu bauen“, so beschrieb Kurt Schwitters den
ästhetischen Ansatz seiner MERZ-Kunst, mit der er auf die desaströsen Auswirkungen des 1.
Weltkrieges reagierte. Kurt Schwitters ergänzt für diese Krisen-Ästhetik: „Merz bedeutet,
Beziehungen schaffen, am liebsten zwischen allen Dingen der Welt“. So betont der MERZKünstler
die NOTwendigkeit eines gleichsam recycelnden Arbeitens mit einfachsten, ja
„kaputten“ Materialien, die er dann in seinen Collagen zusammenfügt. Zudem will er dabei
die von ihm verWENDETEN Elemente in Zusammenhang bringen, also entgrenzen. Das
Prinzip von Grenzen und auch von Nationalstaatlichkeit hatte er ja leidvoll am eigenen
Körper als kriegsfördernd erleben müssen.
Die Parallelen zu dem künstlerischen Arbeiten von Bhima Griem liegen auf der Hand:
Auch er arbeitet mit einfachsten, oftmals gefundenen Materialien, auch er entgrenzt seine
Kunst, z. B. dadurch dass er die Grenzen von Genres nicht anerkennt und stattdessen
Malerei, Bildhauerei, Grafik und Musik miteinander kombiniert. Weitere Parallelen zu Kurt
Schwitters ergeben sich dadurch, dass er in seiner Kunst immer wieder Zusammenhänge
zwischen den so unterschiedlichen Materialien schafft.
Zeitsprung: Auch heute leben wir wieder in Krisenzeiten, man denke an den Ukraine-
Krieg, die Pandemie und vor allem an die Klimakatastrophe. Da verwundert es nicht, dass
Kurt Schwitters „Krisen-Ästhetik“ in upgedateter und ausgeweiteter Form gerade heute
wieder aktuell ist. Dieses wird deutlich gerade jetzt auf der documenta 15, denn die dort
vorgestellten Projekte bauen ebenfalls auf Momente wie Recycling, das Verwenden
einfachster Materialien und auf das Entgrenzen und Zusammenhängeschaffen, also dem
Moment, wie wir es heute nennen, des Networkings.
Upgedatet wir diese Krisen-Ästhetik durch Aspekte wie horizontales und kollektives
Arbeiten, Mobilität, zeitliche Vergänglichkeit und vor allem durch den Anspruch nicht nur zu
zeigen, sondern auch konkret (politisch) zu handeln.
MIMIS ERBE. Raum für Kunst
Im historischen Worpsweder Stolte Haus haben wir ein Forum für zeitgenössische Kunst geschaffen. WIR, das sind die Künstlerinnen und Künstler Franziska Hofmann, Christine Huizenga, Peter Klug, Angelika Sinn und Jörg Steinbeck.
Das Stolte Haus, im Ortskern von Worpswede in der Findorffstraße gelegen, bietet sich für unser Projekt hervorragend an, denn das 1824 gegründete Kaufhaus kann durchaus als „Wiege der Künstlerkolonie“ bezeichnet werden: Mimi Stolte, eine Vorfahrin des heutigen Besitzers, lud 1884 den Düsseldorfer Kunststudenten Fritz Mackensen in ihr heimisches Elternhaus ein. Der, fasziniert von Worpswede, beschloss, sich hier nieder zu lassen und holte andere Künstler nach.
In diesen historischen Räumlichkeiten haben wir nun einen Kunstraum eingerichtet, in dem zeitgenössische Kunst präsentiert und verkauft wird und der außerdem Treffpunkt für Künstler*innen und Kunst- und Kulturinteressierte aus der Region sein soll.
Das Konzept ist dreiteilig:
- zeigen wir regelmäßig Ausstellungen ansässiger und externer Künstler*innen im Galeriebereich des Kunstraums.
- gibt es einen Ladenbereich, in dem wir eigene und die Werke weiterer Künstler*innen verkaufen. Dabei möchten wir ein qualitativ hochwertiges Angebot niederschwellig bereitstellen – stöbern und ohne großen Aufwand kaufen, lautet das Motto!
- organisieren wir im „Raum für Kunst“ Veranstaltungen: Vorträge, Lesungen, Workshops, Künstlergespräche, Performances, Symposien, Filmabende und vieles mehr.
Bei all dem ist uns wichtig, Diversität herzustellen, Synergien und Kooperationen zu bilden und spartenübergreifend zu arbeiten. Genres wie Bildende Kunst, Literatur und Musik sollen zusammengeführt werden und ein lebendiger Austausch in den neuen Räumlichkeiten stattfinden.

RAKU (jap.楽焼, rakuyaki) ist ursprünglich eine japanische Töpfertechnik, bei der die Keramik glühend aus dem Ofen genommen wird. Eine Reduktion der Glasur in Sägespänen schließt sich an. Beim RAKU-Brand im offenen Feuer entstehen einzigartige Glasuren. Kein Stück sieht wie das andere aus. Typisch für RAKU – Ware sind die feinen Glasurrisse, das Craquelé. Beim Brennprozess spielt der Zufall eine bedeutende Rolle. Mit zunehmender Erfahrung wird er aber – in gewissen Grenzen – steuerbar. Zu erleben, welche Farbspiele sich aus einer einzigen Glasur ergeben können, ist für mich immer wieder faszinierend.
Leidenschaftlich, virtuos und mit viel Liebe zum Detail.
In kreativen Prozessen entstehen mit ausgewählten Furnieren seine Instrumente, die über ihre Funktionalität hinaus vieles sind…. Hingucker, Unikate, Möbelstücke – Objekte, Lieblingsinstrumente und Originale…
Eine perfekte Mischung aus Klang und Design, ausgewogen im Sound – kraftvoll – und jedes Stück ein Unikat.
Die Schmuckstücke freuen sich darauf, angespielt und ausprobiert zu werden!