Bhima Griem


Freie Kunst, Malerei, Objekte, Skulptur, Zeichnung

Adresse
Bhima Griem
Atelier in der Schule
Im Rusch 2
27726 Worpswede


Öffnungszeiten
Freitag: 12 - 18 Uhr


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Bhima Griem
Freie Kunst, Malerei, Objekte, Skulptur, Zeichnung

„Es galt aus den Scherben Neues zu bauen“, so beschrieb Kurt Schwitters den
ästhetischen Ansatz seiner MERZ-Kunst, mit der er auf die desaströsen Auswirkungen des 1.
Weltkrieges reagierte. Kurt Schwitters ergänzt für diese Krisen-Ästhetik: „Merz bedeutet,
Beziehungen schaffen, am liebsten zwischen allen Dingen der Welt“. So betont der MERZKünstler
die NOTwendigkeit eines gleichsam recycelnden Arbeitens mit einfachsten, ja
„kaputten“ Materialien, die er dann in seinen Collagen zusammenfügt. Zudem will er dabei
die von ihm verWENDETEN Elemente in Zusammenhang bringen, also entgrenzen. Das
Prinzip von Grenzen und auch von Nationalstaatlichkeit hatte er ja leidvoll am eigenen
Körper als kriegsfördernd erleben müssen.
Die Parallelen zu dem künstlerischen Arbeiten von Bhima Griem liegen auf der Hand:
Auch er arbeitet mit einfachsten, oftmals gefundenen Materialien, auch er entgrenzt seine
Kunst, z. B. dadurch dass er die Grenzen von Genres nicht anerkennt und stattdessen
Malerei, Bildhauerei, Grafik und Musik miteinander kombiniert. Weitere Parallelen zu Kurt
Schwitters ergeben sich dadurch, dass er in seiner Kunst immer wieder Zusammenhänge
zwischen den so unterschiedlichen Materialien schafft.
Zeitsprung: Auch heute leben wir wieder in Krisenzeiten, man denke an den Ukraine-
Krieg, die Pandemie und vor allem an die Klimakatastrophe. Da verwundert es nicht, dass
Kurt Schwitters „Krisen-Ästhetik“ in upgedateter und ausgeweiteter Form gerade heute
wieder aktuell ist. Dieses wird deutlich gerade jetzt auf der documenta 15, denn die dort
vorgestellten Projekte bauen ebenfalls auf Momente wie Recycling, das Verwenden
einfachster Materialien und auf das Entgrenzen und Zusammenhängeschaffen, also dem
Moment, wie wir es heute nennen, des Networkings.
Upgedatet wir diese Krisen-Ästhetik durch Aspekte wie horizontales und kollektives
Arbeiten, Mobilität, zeitliche Vergänglichkeit und vor allem durch den Anspruch nicht nur zu
zeigen, sondern auch konkret (politisch) zu handeln.


Vita

Formal ist meine Arbeit ungeheuer und figurativ. Meine bevorzugte Farbe ist Grau. Grau steht für den Übergang zwischen Bekanntem und Unbekanntem. Inhaltlich zeugen meine Arbeiten von einer Weiterführung der Historienmalerei, des Symbolismus und einer intensiven Auseinandersetzung mit Kulturbeständen.
Auch Schrift hat eine zentrale Rolle in meinen Arbeiten, die gleichwertig neben den Elementen Farbe und Figuration steht. Mit dieser Integration von Schrift ins Bild knüpfe ich an die Tradition des Dadaismus, Futurismus und des analytischen Kubismus an.
Meine Arbeit ist stets geprägt durch die serielle Produktion, bzw. Produzierbarkeit von
Bildgegenständen, Alltäglichem, Trivialem und Banalem. Stets von der Idee des „Kopierens“ und der konsequenten Abfolge fasziniert (u. a. durch meine Filmleidenschaft).
Die Rauminstallationen, die stets für einen bestimmten Zusammenhang von Inhalt und Ort geschaffen sind, verdeutlichten zudem, in welcher Weise ich meine Arbeiten als eine Einheit von Formen, Materialien und praktischem, wie theoretischem Handeln sehe.
Es gibt viele Kriege im Leben, einige sind gewonnen, einige verloren und andere dauern an. Diese spannen eine Hintergrundfolie auf, vor der man meine Arbeit deuten kann, sie rückt Lebenslage und Schaffen in einen Zusammenhang. Tatsächlich spielt der Gewaltaspekt eine zentrale Rolle in meinen Bildern. Immer wieder beschäftige ich mich mit den Themen Gewalt, Zerstörung und Verfall, in deren Zentren oft die menschliche Figur steht. Meine Entwürfe sind Spiegel der Schicksalhaftigkeit menschlicher Existenz.